Hellnight 2024: Zum Ur-Sprung von Parkour und darüber hinaus
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In den kalten und rauen Winternächten der Schweiz, von Oktober bis März, startet ParkourONE jedes Jahr eine einzigartige Tradition: Die Hellnight. Eine Trainingsform, sich komplett an die physischen und mentalen Grenzen zu bringen. Für die letzte Hellnight der Saison haben wir, die Coaches von ParkourONE Schweiz, uns was ganz spezielles überlegt: Den Ur-Sprung zu Parkour.
In der Woche vom 4. bis 10. März haben wir bei ParkourONE die letzten Hellnights in den Klassen durchgeführt. In dieser Woche sind unsere Schülerinnen und Schüler, von den jüngsten Beginnenden bis hin zu den erfahrensten Traceurinnen und Traceuren, über ihre Grenzen gesprungen und haben gemeinsam an der Herausforderung zum Ur-Sprung teilgenommen. Unser Ziel: Wir springen bis zur legendären «Dame du Lac» in Lisses, Frankreich.
Die «Dame du Lac»
Die “Dame du Lac” in Lisses, Frankreich, ist weit mehr als nur ein Ort – sie ist ein Symbol für den Ursprung und den Geist von Parkour und somit auch für ParkourONE. Ihre Bedeutung wurzelt in den 1980er Jahren, als die Bewegungskunst Parkour im Pariser Vorort entstand. Diese ikonische Skulptur wurde von den ersten Parkour-Pionieren, einschliesslich David Belle, für ihre Trainings genutzt und ist in den frühen Parkourvideos wie “Speed Air Man” zu sehen.
Obwohl heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf ihr trainiert werden darf, bleibt die «Dame du Lac» ein unvergessliches Zeugnis des Parkour-Erbes. Sie repräsentiert die Beständigkeit und die Entwicklung von Parkour und hält den Geist der Anfangszeit lebendig. Für alle, die sich für die Parkour Geschichte interessieren, empfehlen wir die Arbeit von Martin Gessinger, um ein tieferes Verständnis der kulturellen und historischen Bedeutung dieses Ortes zu gewinnen:
Die Geschichte der Hellnight
Die Hellnight, ursprünglich vom Traceur Chris ‘Blane’ Rowat in seinem Trainingskonzept entwickelt, ist ein intensives Kraft- und Ausdauertraining, das darauf abzielt, die Teilnehmenden an ihre physischen und mentalen Grenzen zu bringen. Dieses Konzept, das auf Blane’s Blog detailliert beschrieben wird, hat sich bei uns in den Trainings fest etabliert. ParkourONE führt bereits seit 2008 eigene Hellnights durch, bei denen der Fokus auf Kraft und Durchhaltewillen liegt.
Eine Reise Beginnt
25KM | Kids Dynamo Zürich
04.03.2024: Mit der ersten Klasse am Montagmittag (Adults Bern am Mittag bei Headcoach Raphaelle Wettstein) startete unser Abenteuer. Unsere Seniors sprangen durch und liessen die ersten 2.9 Kilometer, von unserem Spot in den Vidmarhallen, hinter sich zurück. Weiter ging es am Nachmittag mit einem Workshop und den Kids Klassen. Der Elan und die Begeisterung unserer Klassen trugen uns durch Biel bis zum Grenzübergang bei Bugny und schliesslich in die Nähe von Bracon, wo wir nach einem intensiven Tag unsere Zelte aufschlugen. Unsere Klassen Adults am Mittag (2.9km), Kids Dynamo (27km), Kids Köniz (9km), Kids Glarnerland (10.2km), Glarnerland Light (14.2km), Kids Wankdorf (30km), Bern D (55km), Masters (5.8km) sind am ersten Tag ganze 133 KM weiter gesprungen.
6km | Masters Bern
Die Herausforderung wächst
05.03.2024: Mit etwas müden, aber entschlossenen Beinen setzten wir unsere Reise fort. Heute sprangen wir in den Klassen Kids Thalwil (27km), Münsingen Kids (7.7km), Münsingen Light (23.7km), Kids Länggasse (7.5km), Bern B (26km), Kids Basel (13.9km) und Basel Light (35.9km) ganze 149.1 Kilometer weit. Wir springen durch die Schönheit der französischen Landschaft, von Dijon über kleine Dörfer wie Saint-Martin-du-Mont und Lucenay-le-Duc. Am Abend, im Schutz eines kleinen Waldes, erzählten wir uns Geschichten, stärkten unseren Gemeinschaftssinn und träumten gemeinsam von grossen Präzisionssprüngen.
27KM | Münsingen Light
7KM | Kids Münsingen
27KM | Kids Thalwil
27KM | Münsingen Light
Das Ziel in Sicht
06.03.2024: Am dritten Tag passierte was wir uns nie erträumt hätten – ein unglaublicher Meilenstein! Dank perfektem Wetter und unbändiger Motivation überwanden wir bereits in der Mitte der Woche die restlichen 200 Kilometer. Unsere Reise führte uns durch Fontainebleau bis hin zur ersehnten “Dame du Lac”. Am See angekommen, genossen wir die historische Bedeutung dieses Ortes. Doch unsere Leidenschaft für Parkour trieb uns weiter nach Evry zur roten Kathedrale, wo wir bis in den Abend hinein trainierten. Mit diesem Tag haben sind wir nun eine Distanz von 577 Kilometern gesprungen. Dank den Klassen Adults Zürich (3.1km), Kids Küsnacht (6.1km), Kids Hardau (22.5km), Kids Lorraine 1 (16km), Kids Lorraine 2 (25km), Kids Thun (39km), Brig Light (5km), Münsingen A (75.2km), Zürich B (28.3km), Thun Light (15.4km), Kids Dynamo 2 (28.2km), Zürich C (18.8km), Bern C (31.6km) und Seniors Bern (3km) konnten wir an diesem Tag 292.5km weit springen.
6.1KM | Kids Küsnacht
22.5KM | Kids Hardau
39.2KM | Kids Thun
15.4KM | Thun light
5KM | Brig Light
28.3KM | Zürich B
28.5KM | Kids Dynamo 2
18.8 KM | Zürich C
31.6 KM | Bern C
3KM | Seniors Bern
Der letzte Tag bricht an
07.03.2024: Die erste Hellnight startete um 7 Uhr morgens in Bern. Die Seniors am morgen sprangen (5.6km), Kids Wabern (13km), Kids Vidmar (29km), Bern A 47.5km) Klasse Münsingen B (45.7km), und Zürich A (21.7km) weit. Am letzten Tag der Hellnights sprangen wir sage und schreibe bis zu Kilometer 740,6 weiter – Insgesamt ein Triumph nicht nur der Distanz, sondern auch des Geistes.
5.6KM | Adults am Morgen
29.5KM | Kids Vidmar
47.5KM | Bern A
21.7KM | Zürich A
From A2B
Wir sind am Ende unserer Reise angekommen, und es bleibt nur noch eins zu sagen: Ein riesengrosses Danke an alle die mitgemacht haben. An alle Klassenleitenden, alle Schüler und Schülerinnen, alle Gäste und an alle die uns irgendwie unterstützt haben!
«From A2B» ist unser Jahresmotto. Das ist seit den Anfängen die Definition von Parkour: ohne Hilfsmittel so effizient wie möglich von A nach B zu gelangen. Genau das haben wir mit dieser Aktion getan.
Wir haben bewiesen, was Gemeinschaft erreichen kann, und sind weit über unser Ziel, die «Dame du Lac» hinausgeschossen. Danke für euren unermüdlichen Einsatz, eure Energie und Entschlossenheit!
ONE for all, all for ONE
Heya zusammen, was für eine tolle Idee und Challenge. Das man zusammen in Teams und mit all den Teams zusammen so etwas macht und gemeinsam ein Ziel erreicht ist fantastisch. Alle haben ihren Beitrag geleistet und alle waren wichtig. Solche Projekte machen mir Mut. Sie zeigen, dass wir Menschen eben doch zusammen etwas erreichen können und nicht immer nur gegeneinander arbeiten. Macht unbedingt mehr davon. Mit sportlichem Gruss